Vorbild für nachhaltige Bauwirtschaft Schüco und WWF verlängern Kooperation um fünf Jahre

Der WWF Deutschland und Schüco verlängern ihre Partnerschaft um fünf Jahre. Gemeinsam wollen die Naturschutzorganisation und der Anbieter von Fenster-, Tür- und Fassadensystemen weiter an der Transformation und einem nachhaltigen Gebäudesektor arbeiten.

Ein Unternehmen, das sich freiwillig die Umweltschützer ins Haus holt? Schüco und der WWF verlängern ihre Kooperation um weitere fünf Jahre. - © Schüco

Die 2018 begonnene Kooperation unterstützt Schüco in einer entscheidenden Zeit: Bereits 2025 will das Unternehmen seine CO2-Emissionen um 30 Prozent in der gesamten Lieferkette reduzieren und bis 2040 keine klimaschädlichen Emissionen mehr verursachen. Zudem nimmt die weiterführende Partnerschaft neben Klimaschutz und einer verantwortungsvollen Ausrichtung der Rohstoff-Lieferketten einen weiteren Punkt ins Blickfeld: Was bedeutet es für ein Industrieunternehmen konkret, innerhalb der planetaren Belastungsgrenzen zu wirtschaften.

Verantwortung übernehmen

Andreas Engelhardt, persönlich haftender Gesellschafter von Schüco: "Als Teil des Bausektors hat Schüco einen starken Einfluss auf Nachhaltigkeit als globale Herausforderung unserer Zeit. Deshalb wollen wir Verantwortung übernehmen – zum Beispiel mit Hilfe unserer Produkte und Services, die zum Erreichen globaler Klimaschutzziele beitragen können. Mit dem WWF haben wir einen starken und kritischen Partner gefunden, der uns mit seiner Fachkenntnis wertvolle Unterstützung bietet, um unsere eigenen Mechanismen zur Verringerung des ökologischen Fußabdrucks weiter zu verbessern und Nachhaltigkeit in der gesamten Baubranche voranzutreiben."

Dr. Martin Bethke, Geschäftsführer Märkte & Unternehmen beim WWF Deutschland, ergänzt: "Unternehmen, die innerhalb der planetaren Grenzen wirtschaften, sind der größte Hebel zum Erreichen unserer Klima- und Ökologieziele. Gerade für ein Industrieunternehmen ist das ein langer Weg, ein Marathon und kein Sprint. Die Transformation der Wirtschaft braucht deshalb einen klaren Plan, Kontinuität und Ausdauer – daher begrüßen wir es sehr, dass Schüco mit uns auch in den nächsten fünf Jahren an dem nachhaltigen Umbau arbeitet. Schüco möchten wir auf diesem lohnenden Weg begleiten und zeigen, wie der Umbau zu einem klimapositiven und kreislauffähigen Bausektor aussehen kann."

Das sind die Ziele von Schüco

Der Gebäudesektor verursacht in Deutschland nach Daten des Umweltbundesamts etwa 30 Prozent der CO2-Emissionen. Die Hauptursachen hierfür sind die teilweise geringe Energieeffizienz bestehender Gebäude und die energieintensiven Herstellungsprozesse vieler Baumaterialien. Gleichwohl werden an den Gebäudesektor der Zukunft hohe Anforderungen gestellt: Er soll ein gesundes, komfortables Wohnen und Arbeiten mit Klimaschutz und Ressourcenschonung vereinen. Hierfür müssen bei Modernisierungs- und Bauvorhaben Produkte zum Einsatz kommen, die einerseits die Energieeffizienz von Gebäuden maximieren und andererseits möglichst umweltschonend hergestellt werden, eine lange Lebensdauer aufweisen und wiederverwertbar sind.

In der Partnerschaft hat Schüco bereits mit dem WWF ambitionierte Klimaschutzziele etabliert: Bis 2025 will Schüco entlang der gesamten Wertschöpfungskette 30 Prozent seiner CO2-Emissionen einsparen – und zwar die Emissionen aus der eigenen Produktion (Scope 1), der bezogenen Energie (Scope 2) und aus der Herstellung aller Vormaterialien, der Weiterverarbeitung und der Nutzung von Schüco-Produkten (Scope 3). Darüber hinaus verfolgt das Unternehmen die Vision, bis 2040 keine klimaschädlichen Emissionen mehr zu verursachen. Die hinter den Zielen stehenden absoluten CO2-Einsparungen wurden von der Science Based Target Initiative geprüft und anerkannt. Sie entsprechen dem Dekarbonisierungsgrad, der aus Sicht der Klimawissenschaft erforderlich ist, um das 1,5-Grad-Limit einzuhalten.

Verhaltenskodex für Lieferanten

Der zweite Schwerpunkt der gemeinsamen Arbeit lag auf der Erarbeitung von Maßnahmen für verantwortungsvolle Lieferketten, insbesondere auf einer erhöhten Nachhaltigkeit in der Lieferkette von Aluminium und einer verantwortungsvollen Beschaffung. In Zuge dessen konnte mit der Erarbeitung des Supplier Code of Conduct bereits ein Erfolg erzielt werden: Der Verhaltenskodex für Lieferanten soll die Einhaltung der Sorgfaltspflichten hinsichtlich Umwelt- und Menschenrechte über die gesamte Lieferkette hinweg sicherstellen.

In den nächsten fünf Jahren komme es nun darauf an, weitere wirkungsvolle Maßnahmen umzusetzen, um die Ziele zu erreichen. Der WWF unterstützt Schüco bei der Definition der Maßnahmen und ihrer Einführung. Neben den Klimaschutzzielen will Schüco auch das Prinzip der Circular Economy künftig stärker in die Entwicklung neuer Produkte integrieren und so dazu beitragen, dass in Zukunft ressourcenschonender gebaut wird. Auch hier begleitet der WWF die Transformation im Unternehmen.

Die Belegschaft mitnehmen

Zudem wenden Schüco und der WWF in einem gemeinsamen Pilot-Verfahren ein Rahmenwerk für Unternehmen an, die anstreben, innerhalb der planetaren Grenzen zu wirtschaften – das One Planet Business Framework des WWF. Dabei erfassen die Kooperationspartner die ganzheitliche Nachhaltigkeitsleistung des Unternehmens. Ein erster konkreter Baustein zu einem ganzheitlichen Unternehmen innerhalb der planetaren Grenzen ist die Weiterbildung der eigenen Mitarbeiterschaft. Mithilfe der WWF Akademie für Transformation und Nachhaltigkeit können sich beispielsweise die Schüco-Mitarbeiter:innen zu Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft weiterbilden. Schüco baut so aktiv Unterstützung und Verständnis für die nachhaltige Unternehmenstransformation auf.