Wohlbefinden am Arbeitsplatz Sageglass stellt Studienergebnisse vor

Die Arbeitsqualität ist ein zentrales Anliegen für Unternehmen. Um herauszufinden, wie sich die physischen Eigenschaften eines Gebäudes auf das Wohlbefinden der Mitarbeitenden am Arbeitsplatz auswirken, hat Sageglass das Beratungsunternehmen für Gewerbeimmobilien JLL beauftragt, den Einfluss von Faktoren wie Lichtqualität, Aussicht, Grünflächen und Temperatur zu untersuchen.

In Bezug auf ihr Wohlbefinden haben die Mitarbeitenden stärker erlebnisorientierte Bedürfnisse. Aussicht, Grünflächen und ein gesunder Lebensstil stehen an erster Stelle. - © SageGlass/JLL

Die im Juni vorgelegte Studie basiert auf Daten, die während eines Panels von 68.000 Büroangestellten in 50 Ländern erhoben wurden. Sie gibt Arbeitgebern und Entscheidungsträgern Tools an die Hand, um die Zufriedenheit der Mitarbeitenden am Arbeitsplatz sowie ihr Engagement, ihr Zugehörigkeitsgefühl zum Unternehmen, ihre Kreativität und ihre Innovationskraft zu fördern. Das moderne Büro ist kein reiner Arbeitsplatz mehr – die verschiedenen Bereiche müssen so optimiert sein, dass eine Mitarbeiter zentrierte Atmosphäre entsteht – diese umfasst auch Meetingräume, Entspannungszonen und Restaurantbereiche. Dadurch kann allen Mitarbeitenden ein spürbarer Mehrwert geboten werden.

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie

Direkter Zusammenhang zwischen den physischen Eigenschaften des Gebäudes, dem Wohlbefinden und der Produktivität der Mitarbeitenden: Laut der Studie besteht ein positiver Zusammenhang zwischen allen untersuchten Faktoren und dem Wohlbefinden. Die Aussicht und der Zugang zu Grünflächen weisen dabei die stärkste Korrelation auf. Alle untersuchten Faktoren sind auch positiv mit der Produktivität korreliert. Die positiven Korrelationen bestätigen, dass die Verbesserung des Wohlbefindens und der Gesundheit der Mitarbeitenden durch ein besseres Arbeitsumfeld einen spürbaren Einfluss auf ihr Arbeitsleben und ihre Leistungsfähigkeit hat. Darüber hinaus gehen sie dadurch mit größerem Einsatz ihrer Arbeit nach. Auf Arbeitgeberseite verbessern sich zudem die Geschäftsergebnisse, das Image und die Attraktivität der Unternehmen.

Erwartungen und aktuelle Gegebenheiten in den Büros stimmen nicht überein: Die Mitarbeitenden legen großen Wert auf Licht- und Luftqualität, angenehme Temperaturen, geringe Lärmbelastung sowie Aussicht und Grünflächen. Ihre Büros werden ihren Erwartungen allerdings noch nicht gerecht.

Positive, jedoch unzureichende Entwicklung: Im Laufe der Jahre wurden Büros immer stärker an die Erwartungen der Mitarbeitenden angepasst. Unternehmen wissen somit um die Bedeutung von Themen rund um die Arbeitsqualität. Mit der Entwicklung der Art, wie die Mitarbeitenden arbeiten, z.B. Flex-Office oder Homeoffice, steigen jedoch auch deren Erwartungen. Somit ergibt sich noch ein weiter Weg, bis der Bedarf vollständig gedeckt ist – was sich auch in der Studie widerspiegelt.

Deutliche Unterschiede zwischen Geschlechtern, Generationen und Regionen: Den sogenannten «grundlegenden» ökologischen Qualitätsmassstäben – also Licht, Luft, Temperatur und Lärm – messen Frauen und Männer ähnliche Bedeutung zu. Jedoch legen Frauen grösseren Wert auf eher erlebnisorientierte Faktoren wie Aussicht und Grünflächen. So suchen Frauen beispielsweise im Büro nach einem Raum, der zu ihrem Wohlbefinden und einer besseren Work-Life-Balance beiträgt. Zudem sind sie deutlich unzufriedener als Männer, insbesondere in Bezug auf Temperatur sowie Luft- und Lichtqualität.

Am anspruchsvollsten sind die unter 35-Jährigen

Die untersuchten Faktoren sind für alle Altersgruppen von Bedeutung. Am anspruchsvollsten scheinen jedoch die unter 35-Jährigen zu sein. Sie erwarten, dass ihr Arbeitsplatz eine Erweiterung ihres Privatlebens darstellt, in der sie sich wohlfühlen. Darüber hinaus gibt es Unterschiede zwischen den verschiedenen Weltregionen. In der EMEA-Region herrscht insbesondere bei Luftqualität, Temperatur und Lärmbelastung eine große Kluft zwischen Erwartungen und Erfüllung. In Nordamerika besteht die Kluft insbesondere bei Aussicht und Grünflächen. Dies liegt u.a. daran, dass der Gebäudebestand in Europa im Allgemeinen älter ist als beispielsweise in Nordamerika.

Diese Ergebnisse lassen reale Unterschiede in den Erwartungen, der Sensibilität und der Wahrnehmung der Arbeitnehmer erkennen, die bei den entsprechenden Strategien der Unternehmen berücksichtigt werden müssen. Flexible Lösungen, die die Umgebungsbedingungen des Arbeitsplatzes positiv beeinflussen, anpassen und auf die spezifischen Bedürfnisse der Mitarbeitenden abstimmen: Dies sollte bei Design- oder Renovationsstrategien berücksichtigt werden, um insbesondere nach der Corona-Pandemie die Rückkehr der Menschen ins Büro zu erleichtern und das Engagement des Teams zu fördern. Den Führungskräften muss es gelingen, das Büro (wieder) menschlicher zu gestalten, damit alle Mitarbeitenden (wieder) gerne ins Büro kommen und sich dort wohlfühlen. Wenn ihnen das gelingt, profitieren nicht nur beide Seiten, sondern es wäre auch der entscheidende Schritt für einen nachhaltigen Arbeitsalltag .