Kommentar Wie es in den Wald hineinruft...

Andrea Mateja ist Redakteurin bei GFF. - © Rohde

Nicht jede Reklamation oder Beschwerde ist gerechtfertigt. Ein Beispiel: Ein Kunde lässt ein neues Fenster mit Dreifach-Isolierglas einsetzen und beschwert sich später, weil es von außen beschlägt. Dass dies ein Zeichen für eine gute Wärmedämmung ist, weiß der Kunde oft nicht.

Wer in Fällen wie diesem mit Unverständnis reagiert, kann sich den Kunden zum Feind machen – auch wenn Fensterbauer & Co. im Recht sind. Hier ist es empfehlenswert, wie bei einer gerechtfertigten Reklamation, sachlich und respektvoll zu bleiben. So eine Beschwerde kann sich schließlich nur auf Unwissen gründen. Auftragnehmer, die unhöflich reagieren, kassieren vielleicht doch schnell eine schlechte Bewertung auf Google.

Ja, man muss sich nicht jede Reklamation oder Beschwerde gefallen lassen, insbesondere wenn es so scheint, als ob der Kunde nur nach Fehlern suche, um Rabatte oder Sonstiges zu erhalten. Aber gehen Sie nicht automatisch vom Schlimmsten aus. Zeigen Sie Verständnis, zumal viele Endverbraucher nicht verstehen, wie komplex Konstruktion und Einbau von Fenster und Verglasung sein können. Begegnen Sie Kunden mit Respekt, auch wenn es sich um eine nach Ihrem Verständnis übertriebene und ungerechtfertigte Beschwerde handelt. Wer sich respektiert fühlt, ist offener für Argumente – und anstelle von langen komplizierten Streitereien ist es vielleicht mit ein paar netten Worten getan.